SteckmuschelStrandspaziergänger sammeln sie und auf unseren Speiseplan stehen sie auch - Muscheln. 
Im Mittelmeer wächst eine Art Muscheln , die aus völlig anderen Grund Berühmtheit erlangt hat.

Was  haben Muscheln mit Stoff zu tun?

Die "Pinna nobilis" ist eine Steckmuschel, die sich am Boden mit langen dünnen Fäden festhält. Am Fuß der Muschel sitzen mehrere Drüsen die unterschiedliche Proteine abgeben. Diese Proteine erhärten im Wasser zu sehr reisfesten Fäden, die aber trotzdem dünner als Seide sind. Diese Fäden werden als Byssos bezeichnet und können 20 cm lang werden.
Im Mittelalter wurden aus dieser Muschelseide Kleidung und Gewänder hergestellt. Da die Bergung der Seide sehr umständlich ist und für 1kg Byssos etwa 4000 Muscheln benötigt werden, waren Stoffe aus Byssos nur mit Gold aufzuwiegen. Entsprechend gilt bis heute Muschelseide als das kostbarste Gewebe der Welt. Nur gekrönte Häupter und klerikale Würdenträger, Äbte, Päpste, Fürsten und Könige durften sich mit Gewändern aus diesen Stoff zieren. Weltweit sind heute nur wenige Kleidungsstücke erhalten, so kann man in der zoologischen Universität Rostock ein Paar Handschuhe besichtigen. Steckmuschel

Wegen dieser Seide wurde die Muschel im Mittelmeer Mitte des 20. Jahrhunderts fast vollständig ausgerottet.

Heute steht die Steckmuschel, die zwischen 30 und 40 Jahre alt werden kann, unter Naturschutz und darf nicht dem Meer entnommen werden.

Auch andere interessante Eigenschaften hat die Steckmuschel noch aufzuweisen. Tauchern kann sie als Orientierungshilfe dienen, da die Muschelseiten immer parallel zur Küste angeordnet sind. Meeresbiologen können mit Hilfe der Muschelschalen die Wassertemperatur über weite Zeiträume zurückverfolgen, ohne dabei die Muschel zu töten.

 

 

etwas zum schmunzeln 😉

Wer nur aufs Wasser blickt, kennt nicht das Meer.

Rainer Kaune