Nacktschnecken kommen eigentlich fast überall vor. Sie haben kein Schneckengehäuse, wie wir es von unseren Weinbergschnecken im Garten kennen. Schnecken sind Zwitter, haben also männliche wie weibliche Geschlechtsorgane. Trotzdem müssen sie sich zur Vermehrung wie jedes andere Lebewesen paaren.
Die im südostasiatischen Ozeanen vorkommende Prachtsternschnecke Goniobranchus reticulatus (alte Bezeichnung Chromodoris reticulata) hat aber ein recht skurriles Sexleben, sie wirft ihren Penis nach dem Geschlechtsakt einfach ab.
Haben die Schnecken nur einmal im Leben Sex?
Forscher untersuchten das Sexleben mehrerer Schneckenpärchen. Die Schnecken führten Ihren Penis etwa zeitgleich in die Vagina des Partners ein. Nach dem wenige Minuten andauernden Akt drückten sie sich voneinander weg, wobei der Penis aber noch länger im jeweils anderen Tier verbleibt, bis sie sich schließlich ganz trennten.
Nach etwa 20 Minuten werfen sie ihren Penis ab. Es ist bisher kein anderes Tier mit einen solchen Verhalten bekannt.
Genaue Untersuchungen der Schnecken ergaben, dass sie jedoch nur den äußern Teil abwerfen. Im inneren der Schnecke konnten sie einen Teil vom Penis entdecken, der komprimiert und zusammengerollt ist.
Auf diese Weise verstauen die Schnecken in ihren Körper etwa 3 Penislängen, die sie später wieder einsetzen können.
Nach etwa 24 Stunden wächst der äußere Teil wieder nach und die Schnecke ist erneut bereit. Dem folgend kann sich die Goniobranchus reticulatus dreimal im Abstand von jeweils einem Tag fortplanzen.
Auf die Idee muss man auch erst einmal kommen.
Quelle: www.spiegel.de